Space copenhagen
Space Copenhagen

Räume, die sich ehrlich anfühlen

Mit dem legendären ‘Noma’ wurde das dänische Design-Studio Space Copenhagen international bekannt. Denn neben Möbeln und Leuchten für Top-Label wie &Tradition, Fredericia und Gubi gestaltet das Duo auch komplette Interiors von Bars, Restaurants, Hotels oder Stores. So unterschiedlich die Projekte auch sind, alle kennzeichnet ihr typisch warmer, lässig-eleganter Stil.

Stein, Holz, Leder – wir interessieren uns sehr für Materialien und wir lieben Dinge, die gut altern“, sagen Signe Bindslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou, die 2004 Space Copenhagen zusammen gründeten. Beide haben ihren Abschluss an der Architekturschule der Royal Danish Academy of Fine Arts gemacht. Ihr gemeinsamer Anspruch ist: „Räume zu gestalten, die sich ehrlich anfühlen“, so Rützou. „Und die den Spirit unseres Kunden widerspiegeln – ob er nun Küchenchef, Hotelier oder Architekt ist. Dabei denken wir immer daran, welche Auswirkung ein Raum auf die Menschen hat.“
In diesem Sinne haben die Designer 2012 auch Réne Redzepis ‘Noma’ in Kopen­hagen eingerichtet – das später als das „beste Restaurant der Welt“ ausgezeichnet wurde. Und auch für Redzepis im letzten Jahr neu an den Start gegangene ‘108’ zeichneten die beiden gestalterisch ver-antwortlich. Kreiert haben sie dort ein ein­ladendes Ambiente, das ihren typischen skandinavischen Stil zeigt. Mit einem ­stringenten Farbkonzept ergänzt es stimmig die vorhandenen architektonischen Elemente der ehemaligen Lagerhalle aus Beton, Ziegeln und dunklem Metall. Mit viel Sorgfalt haben Henrikson und Rützou für das Restaurant Möbel ausgewählt und selbst entworfen, die lange Bestand haben sollen und in Schönheit altern. „Wir nutzen oft den Ausdruck ‘slow aesthetics’, um unseren Design­ansatz zu beschreiben. Denn es ist Teil unserer Verantwortung, dass ein Projekt auf eine richtig schöne Art weiterbesteht, lange nachdem wir gegangen sind.“ Unter anderem kommen im ‘108’ die ‘Round Accent’-Tische zum Einsatz, die kürzlich für Mater entstanden. Darüber hinaus ließen sie für das Restaurant spezielle Buffets, Holzbänke und Gemeinschaftstische aus dunkler Eiche anfertigen.
Wie alle Entwürfe der Dänen steht auch die Kollektion ‘Slow’, die auf dem dies­jährigen Salone bei Stellar Works Premiere feierte, für traditionelle Handwerkskunst und wertige Materialität. Die Familie organisch-skulpturaler Stühle (und Tische) ist inspiriert von einem Entwurf ebenfalls für das ‘108’. Gefertigt aus Walnuss oder Esche und dickem Leder, zeigt die Kollektion Anleihen aus dem dänischen Mid­century, kombiniert mit klassischem japanischem Design.
In seiner Arbeit sucht das Duo immer wieder neue Wege, Gegensätze zu ver­einen, etwa klassisch und modern, industriell und rustikal, matt und glänzend. Ein Mix, der auch in New York bestens ankommt. Dort hat das dänische Studio mit dem 11 Howard Hotel in Soho im vergangenen Jahr ihr erstes US-Projekt mehr als erfolgreich abgeschlossen (s. auch S. 52): Bei der Verleihung der Ahead America Awards gab es kürzlich gleich drei Ehrungen, in der Kategorie ‘Hotel Renovation & Restoration’, ‘Lobby & Public Spaces’ sowie ‘Suite’. 
Aktuell sind diverse weitere Interior-Projekte in Arbeit. Neben neuen Hotels in Dänemark sowie den ‘Manhattan Loft Gardens’?– mit zwei Restaurants und einem Spa – in London, ist Space Copenhagen nun erstmals auch in Asien gestalterisch unterwegs.  
Brit Dieckvoss


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