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Donnerstag, 09. Mai 2019, 16:20 Uhr
Susanne Brandherm und Hadi Teherani

Aus dem Architekten-Alltag

Welche Bodenbeläge sie warum zurzeit bevorzugt einsetzen - das wollte arcade von der Innenarchitektin Susanne Brandherm aus Köln, Inhaberin des renommierten Büros Brandherm + Krumrey Interior Architecture, und von dem Hamburger Architekten und Designer Hadi Teherani wissen.

Herr Teherani, welcher Bodenbelag ist Ihr Favorit für Shops, Hotels und den Office- und den Privatbereich?

Hadi Teherani: Am liebsten sind mir authentische Materialien. Der Boden signalisiert doch im Grunde, wie die Menschen auf der „Erde“ sind. Das hat durchaus eine existenzielle Dimension und spricht für zeitlose klassische Architekturmaterialien: Stein, Beton, Travertin, Terrazzo oder auch Holz. Das allererste Niederlassen und Sesshaftwerden auf unbekanntem Terrain bestand darin, sich einen Boden herzurichten. Erst danach kamen Wand und Decke für ein vollständiges Wohnhaus. Komplexere Überlegungen als das private Wohnen erfordert der Objektbereich. Es geht um mehr als ein emotional geprägtes, angenehm komfortables Zuhause. Im Shop etwa steht der Anspruch der Marke bzw. der Kollektion im Vordergrund.

Frau Brandherm, welche Rolle spielt das Design, welche spielen funktionelle Eigenschaften?

Susanne Brandherm: Beides spielt eine große Rolle, hier zu differenzieren, das geht fast gar nicht. Beides muss stimmen, je nach Projekt und dessen Anspruch gibt es Schwerpunkte, die berücksichtigt werden sollten. Das wird anhand von zwei Beispielen deutlich: Im Bereich HealthCare sind die Themen Hygiene und Belastung eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz. Designlayouts und Materialität, die hier funktionieren, sind leider sehr beschränkt.
Im Hotelbereich geht es dagegen häufig um die Raumakustik und die Robustheit. Dort sind in der Regel individuellere Lösungen im Design gefragt. Häufig entwickeln wir auch mit den Bodenherstellern zusammen ein Design für das Projekt. Das bereitet mir dann besonders viel Spaß.

Welchen Bodenbelag haben Sie jeweils für ein aktuelles Projekt gerade eingesetzt?

Hadi Teherani: Für die "Kamran Residences", unser vor kurzem realisiertes Apartmenthaus im Norden Teherans, haben wir ein Echtholzparkett eingesetzt, das wir zusammen mit Parador entwickelt haben. Es ist der erste Bau dieser Art in Teheran, der durchgängig unser Design zeigt. Daher hat er für uns einen besonders hohen Stellenwert. Die Parkett Edition „New Classic“ überzeugt dabei mit French Oak als Statement für zeitlos guten Geschmack.
Im Frankfurter Hafen Park Quartier, eines der attraktivsten neuen urbanen Quartiere Deutschlands, entstehen gerade etwa 290 Wohnungen und ein Hotel. Hier werden wir „Open Frameworks“ verlegen, eine ebenfalls zusammen mit Parador entworfene Kollektion.

Susanne Brandherm:  In einem aktuellen Office-Projekt setzen wir in der Hauptfläche, also den Arbeitsbereichen, Teppichboden-Fliesen mit einem tollen Design ein. Deren akustische Eigenschaft und ihre Widerstandfähigkeit sprachen ebenfalls für diese Materialauswahl. In den Sonderzonen wie beispielsweise den Eventflächen oder den Social Hubs bringen wir eine fugenlose Beschichtung aus Polyurethanharz im Betonlook ein. Diese „roughe“ Oberfläche ist für die spezielle Funktion geeignet und bietet ein puristisches Raumgefühl. Die Kombination dieser beiden Materialen spiegelt unser Designkonzept in aller Konsequenz wider.
  
Die Fragen stellte Susanne Kraft

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Mai-Ausgabe der arcade, die in wenigen Tagen erscheint.
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