Stationärer Handel kann mit Online-Shops nicht punkten
Den stationären Händlern in Deutschland gelingt es nicht, mit der Entwicklung des E-Commerce Schritt zu halten. Dies hat laut eigenen Angaben ein Vergleich der E-Commerce-Nutzer der ersten sechs Monate 2017, 2018 und 2019 durch den Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) ergeben. Von 2017 bis 2019 sank die Zahl der Deutschen, die innerhalb der letzten sieben Tage in einem Onlineshop eines stationären Händlers gekauft haben, von 18,9 auf 13,1 %. Im selben Zeitraum konnten digitale Marktplätze, wie beispielsweise Amazon, von 48,0 auf 53,4 % zulegen.
„Im Vergleichszeitraum ist die Zahl der aktiven Onlinekäufer in der Stichprobe gestiegen. Aber die Zahl derjenigen, die in Onlineshops des stationären Handels gekauft haben, ist gesunken“, resümiert Martin Groß-Albenhausen, Stv. Hauptgeschäftsführer des bevh. „Das Wachstum kommt zum größten Teil den Online-Marktplötzen zugute.“
Insbesondere in Kleinstädten bis 50.000 Einwohner lässt die Nutzung der Online-Angebote stationärer Händler nach. In Städten mit 10.001 bis 25.000 Einwohnern liegt der Rückgang sogar bei – 54,78 Prozent. „Die Erwartung, durch einen Onlineshop Rückgänge im Ladengeschäft einfach aufzufangen wird enttäuscht. Der Multichannel-Händler braucht Exzellenz auf allen Kanälen, um die Sichtbarkeit trotz des Sortimentsnachteils gegenüber Plattformen und möglicherweise einem Rückzug aus der Fläche zu erhalten“, so Martin Groß-Albenhausen.
Allein von Januar bis Juni 2019 gaben die Verbraucher im Online-Handel 33.609 Mio. Euro aus. Der E-Commerce-Umsatz wird nach Einschätzung des bevh die 70 Mrd. Euro-Marke überspringen und knapp unter 72 Mrd. Euro erreichen. Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels rechnet der bevh mit einem Wachstum von 8,6 Prozent auf rund 73,95 Mrd. Euro.