Corona-Auswirkungen bei fast allen E-Commerce-Händlern spürbar
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlagen sich zunehmend auch auf den Versandhandel nieder. Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (BEVH) unter 135 Unternehmen sind fast neun von zehn der Befragten (88,3 %) davon betroffen. Rund die Hälfte geht davon aus, zumindest einzelne Bereiche im Jahresverlauf temporär schließen zu müssen. Mit Hochdruck werde derzeit daran gearbeitet, Abteilungen zu separieren, um insbesondere die Logistik nicht zu gefährden. Deshalb sehen fast zwei Drittel der Unternehmen Kurzarbeitergeld und die Finanzierung von Lohnfortzahlungen bei infektionsbedingter Schließung als sehr sinnvolle Unterstützung durch Hilfsmaßnahmen des Staates.
Von Nachfragerückgängen sind bereits 41 % der Firmen betroffen. Mehr als sechs von zehn erwarten diese in den komenden Monaten. Gut jeder zweite Befragte rechnet mit Umsatz- und Ergebnisminderung durch Lieferengpässe. Deshlab wünschen sich 52,4 % Liquiditätshilfen, insbesondere auch Steuererleichterungen bei Abschreibungen (54 %) und zinsfreie Steuerstundungen (51,6 %).
Durch die mögliche Abschaffung des Solidarzuschlags versprechen sich 48,4 % einen Konjunkturimpuls. 38,1 % befürworten eine befristete Mehrwertsteuersenkung.
"In dem Fall, dass der Onlinehandel seiner
Versorgungsaufgabe nicht mehr nachkommen kann, muss eine schnelle und
unbürokratische Inanspruchnahme von Leistungen bei Kurzarbeit möglich
sein. Finanzhilfen, insbesondere im Fall von Arbeitseinschränkungen,
etwa durch Lohnfortzahlungen bei Quarantäne-Maßnahmen, müssen
uneingeschränkt zugänglich sein. Des Weiteren sind Liquiditätshilfen,
etwa durch zinsfreie
Steuerstundungsmaßnahmen oder Einflussnahmen
auf Banken und Bankenaufsichten im Hinblick auf Kreditlinien
wünschenswert", erklärt Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer.
Darüber hinaus fordert der BEVH die Gewährleistung einer funktionierenden Infrastruktur. Dazu gehören die Aufrechterhaltung der Telekommunikations- und Daten-Netzwerke sowie die Forcierung des Bandbreiten-Ausbaus. Außerdem müsse der Betrieb von Post und Paketdienstleistungen zur Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden.