Familie Raithel überträgt Firma an Investor
Vorausgegangen war am 10. März 2020 eine Insolvenz in Eigenverwaltung, die aus finanziellen Schwierigkeiten resultierte, weil zwei internationale Großprojekte 2017 und 2018 scheiterten, in die Kahla mehrere Millionen Euro investiert hatte. Während der Eigenverwaltungsphase, die Holger Raithel und Rechtsanwalt Dr. Jürgen Wallner, Kanzlei Wallner Weiß, gemeinsam mit dem Sachwalter Kai Dellit von der Kanzlei HWW leiteten, erzielte Kahla trotz Corona-Schließungen über Plan liegende Umsätze und positive Ergebnisse. Starke Onlineverkäufe und ein virtueller Porzellanmarkt kompensierten Umsatzrückgänge aus dem internationalen Handel, heißt es aus der Firma. Mit dem Verkauf des Unternehmens ist das Insolvenzverfahren nun abgeschlossen.
„Dem Zusammenhalt des Kahla-Teams und den starken Partnerschaften der Marke ist es zu verdanken, dass wir in den üblicherweise eher schwachen Sommermonaten große Kunden mit Porzellan ausstatten durften und die Corona-Krise besser meistern konnten als andere Marktteilnehmer. Ich danke allen Partnern, die geholfen haben, die Eigenverwaltung zu sichern, insbesondere den Kanzleien Wallner Weiß und HWW. Der neuen Gesellschaft wünschen meine Familie und ich viel Erfolg und den Mitarbeitern von Herzen alles Gute für die Zukunft.“, verabschiedet sich Holger Raithel.
Günther Raithel hatte 1993 den maroden Kombinatsbetrieb übernommen und in eine zukunftsfähige Fabrik gewandelt. Später stieß auch sein Sohn Holger dazu, der seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter war. Unter seiner Regie hat sich Kahla zu einer trendorientierten Lifestyle-Marke weiterentwickelt, die über 100 Design-, Innovations- und Ökologieauszeichnungen bekam.