Freitag, 04. Dezember 2020, 12:45 Uhr
VDM
Möbelexporte durch Pandemie gesunken
Export unter Druck: Beim Außenhandel mit Möbeln haben sich in den ersten neun Monaten diesen Jahres die Folgen der Corona-Pandemie bemerkbar gemacht. Im Vorjahresvergleich
sanken die deutschen Möbelexporte um 7,3 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro, wie
die amtliche Statistik zeigt. Zweistellige Einbußen wurden unter anderem
in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Polen
verzeichnet. Dagegen legten die Ausfuhren in die Schweiz (+ 4,3 Prozent)
und nach China (+7,7 Prozent) zu. „Während sich die Inlandsnachfrage
nach der Wiederöffnung des Möbelhandels im Frühling erfreulich
entwickelte, machten sich im Außenhandel die Lockdown-Maßnahmen in
verschiedenen Ländern, die internationalen Reisebeschränkungen und die
negativen Auswirkungen des Brexits bemerkbar“, berichtet Jan Kurth,
Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie und der
Herforder Möbelverbände, zu den ersten drei Quartalen 2020.
Von den Möbelsparten verzeichnete die deutsche Küchenmöbelindustrie mit
einem Minus von 2,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro den moderatesten Rückgang
bei den Exporten. Rückläufig entwickelten sich unter anderem die
Ausfuhren auf den wichtigsten Exportmarkt Frankreich wie auch nach
Belgien, in die Schweiz, nach Großbritannien, Spanien und in die
Vereinigten Staaten. Positiv sticht China auf Rang 7 mit einem Wachstum
von knapp 37 Prozent heraus, was die rasche wirtschaftliche Erholung des
Landes nach der Corona-Krise belegt. Ein Plus gelang auch beim Export
in die Niederlande (plus 7,7 Prozent). Der Import von Küchenmöbeln gab
um 6,3 Prozent auf 67 Millionen Euro nach.
Bei den Produzenten
von Polstermöbeln lagen die Exportumsätze mit 489 Mio. Euro um knapp 7
Prozent unter dem Vorjahr. Die Ausfuhren in das Hauptabnahmeland Schweiz
konnten annähernd stabil gehalten werden (- 0,4 Prozent). Zuwächse
gelangen in Frankreich und Italien. Der Import zog um knapp 1 Prozent
an, wobei die Hauptlieferländer Polen (+ 0,5 Prozent) und China (+ 4
Prozent) ihre Positionen ausbauen konnten, während das auf Platz 3
rangierende Ungarn 5,3 Prozent einbüßte.
Bei Wohn-, Ess- und
Schlafzimmermöbeln zeigt die statistische Auswertung einen
Umsatzrückgang im Export von 6,8 Prozent. Ins Auge fällt der kräftige
Zuwachs von 11,3 Prozent in der Schweiz, dem wichtigsten Abnehmerland.
Das Importvolumen fiel um knapp 3 Prozent niedriger aus. Dabei verlor
Polen als mit Abstand größtes Lieferland 8,3 Prozent, während China als
Nummer zwei um rund 17 Prozent zulegen konnte. Erwähnenswert ist zudem
das Plus von 89 Prozent bei den Importen aus Rumänien. Das
Außenhandelsdefizit dieser Sparte vergrößerte sich auf 568 Mio. Euro (+
2,2 Prozent).
„Der Außenhandel mit Möbeln bleibt weiter
herausfordernd. Eine Rolle spielt dabei neben der Schließung des
Möbelhandels in einigen Ländern auch die durch Corona gedämpfte
Kauflaune der Verbraucher. Dank der Fortschritte beim Thema Impfstoffe
sind wir jedoch zuversichtlich, dass alle Sparten der deutschen
Möbelindustrie mittelfristig ihr Wachstumspotenzial im Export
realisieren können“, stellt Kurth aus Sicht der Fachverbände für Küche,
Polster und Wohnen fest.