Umsatz trotz Pandemie nur noch 3,9 % unter Vorjahr
Herausforderndes Jahr: Der Villeroy & Boch-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 800,9 Mio. Euro und lag aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie um 32,4 Mio. Euro bzw. 3,9 Prozent unter Vorjahr. Währungsbereinigt entspricht dies einem Umsatzrückgang von 3,2 Prozent. Vor allem das zweite Quartal war mit einem Umsatzrückgang von 19 Prozent sehr stark von der Pandemie betroffen. „Aufgrund des umsatzstarken zweiten Halbjahres konnten wir den Umsatzrückstand des ersten Halbjahres von -13,4 Prozent auf -3,9 Prozent vermindern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Göhring während der Bilanzpressekonferenz.
Das operative EBIT lag mit 49,7
Mio. Euro aufgrund eines umsatzstarken zweiten Halbjahres und eines
strikten Kostenmanagements auf Vorjahresniveau (49,5 Mio. Euro). Das
Konzernergebnis des Vorjahres (79,4 Mio. Euro) beinhaltet den
Sonderertrag eines Immobilienverkaufs
in Luxemburg. Die Differenz
zwischen dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von 22,9 Mio.
Euro und dem Vorjahresergebnis ist hauptsächlich auf diesen Sonderertrag
zurückzuführen.
Die einzelnen Unternehmensbereiche entwickelten sich zwar unterschiedlich, aber beide Bereiche konnten die Umsatzverluste in der ersten Jahreshälfte größtenteils wieder Wett machen. Der Unternehmensbereich Tischkultur hat erzielte einen Umsatz in Höhe von 259,2 Mio.Euro und lag damit um 17,3 Mio. Euro bzw. 6,3 Prozent unter Vorjahr (kursbereinigt: -5,9 %). Auch für dieses Segment verlief die zweite Jahreshälfte sehr positiv. So konnte der Umsatzrückstand des ersten Halbjahres (-21,7 %), bedingt durch die weltweiten Schließungen der Einzelhandelsgeschäfte aufgrund des Lockdowns, auf -6,3 Prozent reduziert werden. Größter Wachstumstreiber waren die E-Commerce-Aktivitäten (+46,6 %) in nahezu allen relevanten Märkten. Dabei zahlte sich die Fokussierung auf diesen wachsenden Kanal, verbunden mit erhöhten Investitionen in Personal, IT-Strukturen und Logistik, sowie einer damit einhergehenden gesteigerten Professionalität deutlich aus. Über alle Regionen hinweg lag der Anteil der E-Commerce-Aktivitäten am Tischkultur-Gesamtumsatz bei 30,6 Prozent (Vorjahr: 19,6 %).
Der Unternehmensbereich Bad und Wellness erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 539,1 Mio. € und lag damit um 14,9 Mio. Euro bzw. um 2,7 Prozent unter Vorjahr. Dabei ist es gelungen, den Umsatzrückstand des ersten Halbjahres (-9,7 Prozent) aufgrund der guten Umsatzentwicklung des zweiten Halbjahres aufzuholen und in einigen Ländern wie z. B. in Schweden (9,6 %) und Deutschland (8,1 %) sogar zu steigern. Die positive Umsatzentwicklung in Deutschland war insbesondere auf das starke Wachstum im traditionellen Großhandel (+7,6 %) sowie auf das E-Commerce-Geschäft (+31,3 %) zurückzuführen. Hierbei profitierten beide Kanäle von einer Pandemiebedingten Sonderkonjunktur und dem Trend zur Hausrenovierung.
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung am 26. März vor, den Bilanzgewinn der Villeroy & Boch AG zur Ausschüttung einer Dividende von 0,55 Euro für die Vorzugs-Stückaktie sowie 0,50 Euro für die Stamm-Stückaktie zu verwenden.
Die Aussichten für 2021 sind nicht schlecht. Denn der Auftragsbestand im Villeroy & Boch-Konzern zum 31. Dezember 2020 hat sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt (von 44,8 Mio. Euro auf 100,8 Mio. Euro). Auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness entfielen 85,1 Mio. Euro (Vorjahr: 35,3 Mio. €) und auf den Unternehmensbereich Tischkultur 15,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,5 Mio. €). Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 basiert darauf, dass sich die Weltwirtschaft trotz des Dämpfers zum Jahresauftakt deutlich und spürbar erholt. Auf Grundlage dieser positiven Markteinschätzung mit einer Reihe stützender Faktoren strebt der Konzern im Geschäftsjahr 2021 eine Rückkehr auf den Wachstumspfad mit einer Steigerung des Konzernumsatzes um 3 bis 5 Prozent an. Für das operative EBIT wird im Jahr 2021 eine Verbesserung um voraussichtlich 5 bis 10 Prozent erwartet. Damit würde bereits im laufenden Jahr das Niveau von 2019 sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis überschritten werden.