DB Netz AG & Kinnarps
Inspirierender Knotenpunkt
Aus 15 unterschiedlichen Standorten der DB Netz AG in Frankfurt a. M. wurde ein gemeinsamer: Mit dem „NETZwerk“ entstand ein Knotenpunkt für Kommunikation und ein Beispiel für den Einsatz von Farbe in neuen Office-Welten. Die Einrichtung für die 2.200 Arbeitsplätze lieferte Kinnarps. Wir fragten Innenarchitektin Natascha Merz nach dem Gestaltungskonzept mit Vorzeige-Charakter.
Frau Merz, die Zusammenlegung der vielen Standorte der DB Netz AG warsicherlich ein komplexes Projekt. Das Gestaltungs-Konzept ist von einem Knotenpunkt inspiriert, in dem alle Abteilungen zusammenfinden und vernetzt werden. Wie wurde diese Grundidee umgesetzt?
Sowohl baulich als auch gestalterisch ist dieses Leitkonzept im gesamten Gebäude sichtbar und stellt sich u.a. in der Bürostruktur dar. Die Flächen sind offen gestaltet, aber Think Tanks und Meetingpoints sind Knotenpunkte und verstärken den Kommunikationsfluss untereinander. Die Folierung der Glastrennwände symbolisiert miteinander vernetzte Knotenpunkte, die sich als farblich abgesetzte Geometrie durch die Büroräume ziehen. Wie wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern entwickelt?
Es fanden mehrere Workshops in den unterschiedlichen Projektphasen statt, die nicht nur fruchtbar, sondern auch notwendig waren.
Welche Rolle spielen hybride Arbeitswelten in dem Konzept?
Viele Arbeitsorte sind mit digitalen und technischen Devices ausgestattet, so dass Kommunikation mit remote arbeitenden Kolleg:innen in diverser Form möglich ist – in großen und mittleren Gruppen ebenso wie in Zweier-Meetings. Für die entsprechende Akustik und Beleuchtung für Video-Gespräche und angepasste Möblierung wurde gesorgt.
Kinnarps wurde am Ende der Planungsphase ins Boot geholt, nachdem das Raumbuch in Zusammenarbeit mit dem Kunden fertiggestellt war und nun in Möbel übersetzt werden sollte. Im Berliner Kompetenz Center von Kinnarps haben wir in Workshops gemeinsam mit der DB Netz AG die Möbel ausgewählt. Während der gesamten Ausführungsphase war Kinnarps dabei.
Kinnarps war sehr offen, hat uns zugehört und erst danach auf uns zugeschnittene Vorschläge unterbreitet. Die Kommunikation fand auf Augenhöhe statt und die Chemie hat gestimmt. Darüber hinaus ist es problemlos möglich, mit dem umfangreichen Sortiment und dem breiten Angebot an Stoffen und Materialien, die unterschiedlichen Arbeitsorte auch einzurichten.
Wir haben mit einem Grundkatalog von Tätigkeitsbereichen gearbeitet und dafür 15 Raummodule definiert. Diese Raummodule finden sich, wie auch die Desksharing-Bereiche, auf jeder Etage und unterscheiden sich nur durch ihre Farbe. Ihre Anzahl ist aber variabel und richtet sich nach dem Bedarf einer Abteilung. So ist es durchaus möglich, dass in einer Abteilung nur ein Meetingpoint vorhanden ist, dafür aber diverse Think Tanks und Projektflächen oder Workshop-Räume.
Das Farbkonzept im NETZwerk ist vom Farbschema des Wegeleitsystems abgeleitet. Jedem „Bürofinger“ wurde eine Primärfarbe zugeordnet, die der Orientierung dient und Klarheit schafft. In den Heimatbereichen der Abteilungen haben wir Abstufungen und Schattierungen der Primärfarbe gewählt, um für mehr Abwechslung zu sorgen und Lebendigkeit in die Räume zu bringen. So haben wir dem Büro seine Seele gegeben. Farbe findet sich in allen Räumen, die keine Desksharing-Bereiche sind. Damit verdeutlichen wir, dass es sich um neue Tätigkeitsorte handelt, die sich von den altbekannten, oft in grau und weiß gehaltenen, unterscheiden und mit einem wohnlichen Umfeld assoziiert werden.
Auch wenn das NETZwerk noch nicht von den Mitarbeitenden bezogen wurde, kommen viele positive Rückmeldungen von Beteiligten, die angetan sind und sich darauf freuen, den Standort, mit allem was er zu bieten hat, nutzen zu können. Auch das Interesse an Führungen soll sehr groß sein, da es sich immer mehr zum Vorzeigeprojekt entwickelt. www.kinnarps.de
Das Interview führte Heike Gessulat
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