Positive Wirtschaftsprognose für 2021
Der Fenstermarkt in Deutschland ist 2020 um 4,2 % gewachsen
und wird 2021 voraussichtlich um 2,3 % zulegen. Im Türenmarkt konnte 2020 +4,0
% erreicht werden – für 2021 rechnet man mit 2,5 %
Wachstum, so die aktuellen Marktzahlen der Heinze GmbH.
Im Rahmen der Fachtagung Statistik und Markt des VFF in Frankfurt fand am 19.
Oktober 2021 eine gemeinsame Pressekonferenz der Verbände Fenster + Fassade
(VFF), Bundesverband Flachglas (BF), pro-K und Schloss- und Beschlagindustrie
(FVSB) statt, auf der Jörg Flasdieck und Christian Blanke (beide Heinze GmbH)
die neuen Marktzahlen und ein neues Studiendesign zur Einschätzung der
Marktentwicklung präsentierten. Der genaue Bericht mit allen Detailanalysen und
Auswertung wird in ca. 14 Tagen erscheinen.
Die aktualisierten Daten für 2020 zeigen im Wohnungsbau, dass die energetische
Sanierung um 4,4 % zunahm. Da aber in 2021 nach wie vor ein hoher Überhang an
Baugenehmigungen für Neubauten vorhanden ist, wird der Neubaubereich 2021 um
5,2 % wachsen, während der Bereich Sanierung nur um 2,0 % auf 7,4 Mio.
Fenstereinheiten (FE à 1,69 qm) zunimmt.
„Die Sanierungsbereitschaft im Wohnbau wächst kontinuierlich. Wir erwarten hier
einen Anstieg von 6,9 Mio. FE im Jahr 2019 auf 7,6 Mio. FE in 2022. Diese
Entwicklung muss durch verstetigte Förderungen in der energetischen Sanierung
weiter gestärkt werden“, betonte VFF-Geschäftsführer Frank Lange.
Im Neubaubereich beim Wohnbau und Nichtwohnbau werden ca. 75 % der FE mit
3-fach Verglasung ausgeführt, so die Studie. „Die weitere Detailierung der
Heinze-Daten auch bzgl. Glasqualitäten bestätigten unsere Markteinschätzung“,
ergänzte BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs. „Die vermehrte Ausführung von
3-fach Verglasung gerade im Neubau ist ein wichtiger Beitrag zur
Energieeffizienz, der im Sanierungsbereich noch besser werden muss.“
Holger Lipp, Obmann des Ausschusses Statistik und Markt im VFF, betont mit
Blick auf das neue Studiendesign: „Wir haben durch ein angepasstes
detailliertes Phasenmodel von Baugenehmigungen, deren baulicher Umsetzung und
durch eine repräsentative ergänzende Befragung die Datenqualität deutlich
verbessert.“
Zukünftig werden die Daten nach Sicherheitsqualitäten, Öffnungsarten und
Flügelanzahl differenziert. „Die weitere Qualifizierung der Marktentwicklung,
getrennt nach Wohn- und Nichtwohnbau sowie Sanierung und Neubau, ist eine
wirkliche Weiterentwicklung der Studie und korreliert somit auch mit unseren
Datenerhebungen“, so Holger Koch vom FVSB.
Ralf Olsen, Geschäftsführer pro-K, ergänzt abschließend, dass die seit vielen
Jahren laufende Studie in ihrer Datenerhebung immer besser geworden ist.
„Bezüglich Rahmenneutralität und objektiver Datenerhebung gibt es keine bessere
Fenster- und Türenmarktdaten. Durch die weitere Differenzierung gewinnt die
Studie zusätzlich Qualität“, so Ralf Olsen. „Da die Daten preisbereinigt
Aussagen über die mengenmäßige Marktentwicklung sowohl für die Vergangenheit
als auch die Zukunft erlauben, können hier sehr gut langfriste Marktentwicklung
verfolgt werden, die nicht durch temporäre Preisentwicklungen verzerrt werden.“
In
Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF aus dem Jahr 2016 rund 6.400
Fensterbaubetriebe mit etwa 100.500 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften
danach pro Jahr etwa 10,9 Milliarden Euro. Dazu kommen noch die vielen Betriebe
und Mitarbeiter der Zulieferindustrie aus den Bereichen Schlösser und
Beschläge, Kunststoff- und Metallprofile, Holz, Glas, Dichtungen sowie weiteres
Zubehör: Inklusive aller wesentlichen vor- und nachgelagerten Industriezweige
arbeiten rund 300.000 Mitarbeiter in rund 58.000 Betrieben in der deutschen
Fenster- und Fassadenbranche. Sie erwirtschaften pro Jahr insgesamt rund 34
Milliarden Euro.