Auftragseingang 2022 um 9,6 % niedriger als im Vorjahr
Der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Jahr 2022 kalender- und preisbereinigt um 9,6 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit einem Volumen von 99,1 Milliarden Euro lag der Auftragseingang aufgrund der stark gestiegenen Baupreise nominal (nicht preisbereinigt) 4,8 % über dem Vorjahresniveau.
Das 1. Quartal 2022 erreichte mit dem Rekordmonat März, in dem zum ersten Mal Auftragseingänge von mehr als 10 Milliarden Euro gemeldet wurden, im Vorjahresvergleich noch ein reales Plus von 4,1 %. Ab dem 2. Quartal konnte das Vorjahresniveau jedoch nicht mehr erreicht werden: Insgesamt sieben Monate verzeichneten sogar ein zweistelliges reales Minus.Im Hochbau gingen die realen Auftragseingänge um 15,1 % zurück und lagen mit 51,7 Milliarden Euro nominal knapp (-1,6 %) unter dem Vorjahresergebnis. Dabei verzeichnete der Wohnungsbau mit real -16,5 % (nominal: -3,9 %) die größten Einbußen. Der Tiefbau sank im Vergleich zum Vorjahr real um 3,0 %, steigerte sich jedoch nominal um 12,7 % auf 47,4 Milliarden Euro.
In der Statistik erfasst werden alle Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen. Im Jahr 2022 waren das rund 9 500 Betriebe und damit 1,2 % mehr als im Vorjahr. Seit zwölf Jahren (2009: 7-000 Betriebe) steigt die Zahl dieser Betriebe kontinuierlich.
Im Dezember 2022 lag der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe saison- und kalenderbereinigt 1,8 % höher als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sank der reale Auftragseingang im Dezember 2022 kalenderbereinigt um 23,4 %. Dabei ist zu beachten, dass im Jahr 2021 der zweithöchste Dezemberwert der vergangenen 20 Jahre gemessen wurde. Nach dem Bau-Boom der letzten fünf Jahre liegt das reale Ergebnis vom Dezember 2022 immer noch deutlich über dem damaligen Rekordniveau von 2016.
Der Auftragseingang betrug im Dezember 2022 rund 8,5 Milliarden Euro. Das waren nominal (nicht preisbereinigt) 10,4 % weniger als im Dezember 2021.
Im Bild: Das Wohnungsunternehmen Vivawest hat von dem Düsseldorfer Projektentwickler Bema ein Baufeld auf dem ehemaligen Pierburg-Areal in Neuss für 104 Wohnungen erworben. Visualisierung des neuen Stadtquartiers: © Björn Rolle-Brögger